Miteinander über Generationengrenzen
Worldlab-Projekt: Gemeinschaftsschüler bewirten ältere Menschen

„Tolle Arbeit“ attestiert Theresa Reichenberger vom DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim den Achtklässlern der Gemeinschaftsschule Lauda-Königshofen, die sie bei einem Projekt mit dem „worldlab“ für einen Nachmittag im Mehrgenerationenhaus in Lauda geleistet haben. Das worldlab ist eine Kooperation der Stiftung Weltethos und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Hier begegnen sich Schüler unterschiedlichster Hintergründe an beruflichen und allgemeinbildenden Schulen und verhandeln im Rahmen einer Workshopserie wertebasiert ihr Miteinander.
Bei dem Projekt kooperierten die Gemeinschaftsschule, worldlab und JMD Respekt Coach Theresa Reichenberger. Respekt Coaches übernehmen wichtige Aufgaben im Bereich der politischen Bildung, sensibilisieren junge Menschen für Extremismus und Radikalisierung, bauen Vorurteile ab und fördern so Respekt und Toleranz. Im Main-Tauber-Kreis wird das Programm „Respekt Coach“ vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim e.V. getragen. Im Dezember 2021 hat der Kreisverband die Trägerschaft für das Bundesprogramm übernommen und dieses im März 2022 erfolgreich an der Gemeinschaftsschule Lauda-Königshofen sowie am Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda-Königshofen eingeführt.
In der ersten Jahreshälfte 2023 fanden zwischen März und Juni drei Veranstaltungen von worldlab an der Gemeinschaftsschule statt. Dem Begegnungsworkshop im März folgten ein Werteworkshop im April sowie ein Reflexionsworkshop Ende Juni. Vor diesem führten die Achtklässler im Mai und Juni ein begleitendes Praxisprojekt durch.
Für dieses Praxisprojekt mit Klassenlehrerin Michelle Hering und Respekt Coach Theresa Reichenberger konnten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen ein Thema aussuchen. Die Wahl fiel auf ein soziales Projekt, einen Nachmittag lang die Tee- und Kaffeestunde des Mehrgenerationenhauses Lauda-Königshofen am 26. Juni mitzugestalten. Ziel sollte sein, Alt und Jung in Verbindung zu bringen und ein Miteinander über Generationengrenzen hinweg zu gestalten. Die 30 Achtklässler planten rund zwei Monate die Durchführung ihres Projektes. Dabei lernten sie das Mehrgenerationenhaus kennen, es wurden Flyer entworfen, Kuchenrezepte ausgesucht, eine Menükarte gestaltet, gemeinsam die Zutaten für die Kuchen eingekauft und dann in der Schulküche die Kuchen für die älteren Menschen gebacken.
Am 26. Juni übernahmen sechs Achtklässler die Bewirtung bei der Tee- und Kaffeestunde. Bestandteil des Miteinanders waren auch der Austausch und Gespräche. Die Schülerinnen und Schüler stellten sich und ihre Schule vor und sangen Volkslieder mit den Teilnehmenden. „Die beiden achten Klassen der Gemeinschaftsschule Lauda-Königshofen haben in dem Projekt wirklich tolle Arbeit geleistet“, zeigt sich Respekt Coach Theresa Reichenberger begeistert. „Alle haben gelernt, als Team miteinander ein Projekt zu planen und durchzuführen. Dabei konnten sie die eigenen Stärken mit einbringen, etwa beim Backteam oder bei der Gestaltung des Werbeflyers. Besonders wichtig war ihnen dabei, auf eine wertschätzende Zusammenarbeit und respektvolle Kommunikation untereinander zu achten. Sie können sehr stolz auf sich sein“, so Frau Reichenberger weiter.
Im worldlab werden die Demokratiekompetenzen von Schülern und Schülerinnen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg gestärkt. In einer Workshopserie begegnen sich die Teilnehmenden wertschätzend in ihrer Vielfalt und verständigen sich im Dialog auf gemeinsame Werte. Sie bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Praxisprojekt, mit dem die jungen Menschen einen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsagenda leisten und das sie befähigt, Werte im Alltag zu leben und zu reflektieren. Auf diese Weise stärkt das worldlab nachhaltig den sozialen Zusammenhalt an der Schule und darüber hinaus.
Das worldlab ist eine Kooperation der Stiftung Weltethos und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Es ist Teil des Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Landesregierung Baden-Württemberg und wird durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Im Rahmen des Impulsprogramms wird das worldlab zudem von einer wissenschaftlichen Begleitforschung im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg begleitet. Dabei wird untersucht, welche Wirkungen das worldlab bei den beteiligten Schüler*innen hat und welche Rahmenbedingungen für einen reibungslosen Ablauf des Programms wichtig sind.